MasterMarc: Hallo Benni (26). Ich möchte mich geich im Vorfeld kurz entschuldigen. Bei den meisten Interviews die ich hier geführt habe, habe ich einen Zugang zum Thema. Dieser fehlt mir bei deinem Fetisch total. Umso spannender werden so für mich deine Antworten sein. Wir werden ein Thema bereden, welches viele Facetten hat. Es schwirren da viele Begriffe rum, vom Transvestiten über den Crossdresser bis zum Damenwäscheliebhaber usw.. Das Thema Transsexualität lassen wir mal weg, weil dies in der Rubrik Fetisch zu behandeln ganz falsch wäre. Als was würdest du dich bezeichnen und wie grenzt du dich zu den anderen Begriffen ab?
Benni: Hi Marc, ich versuche gern dir einen kleinen Einblick in diesen Bereich von meinem Fetisch zu geben. Ich selbst würde mich am ehesten als Crossdresser bezeichnen, das heißt ich trage gern die Kleidung des anderen Geschlechts. Bei mir persönlich entspricht diese Kleidung vor allem körperbetonten und reizvollen Sachen. Jedoch gibt es sehr viele Unterschiede was die Vorlieben für das Tragen von Frauensachen angeht. Manch einer fühlt sich von schönen Kleidern angezogen, ein anderer ist eher auf sexy Unterwäsche oder auch Schuhe fixiert. Da sind die Geschmäcker sehr vielfältig.
Da ich nicht immer komplett als Frau verkleidet bin, würde ich mich nicht vorrangig als Transvestiten bezeichnen. Jedoch kann man diese Grenzen nie genau festlegen, ich trage auch sehr gerne Perücke, Makeup und Brustepithesen um völlig in eine andere Rolle zu schlüpfen.
MasterMarc: Ok, das Thema vertiefen wir sicherlich noch … 🙂 Nun aber die fast schon obligaten Einstiegsfragen: Wie lange lebst du denn schon deine kinky Ader und wie kamst du dazu?
Benni: Bei vielen Leuten die gern Damenwäsche tragen, fing das mit der Unterwäsche der Mutti oder der Schwester, die aus reiner Neugier mal angezogen wurden, an. Da meine Mutter keine hübsche Wäsche besaß und mir meine Eltern kein Schwesterchen schenkten (dafür aber einen sehr lieben Bruder) lief das bei mir anders. Mit einem Jugendfreund streifte ich irgendwann nachts durch die Straßen und wir kamen an einem Garten mit einer Wäscheleine vorbei. Dort haben wir, in unserer jugendlichen Dummheit, und weil wir pubertierende Teenager waren, zwei dort aufgehangene String-Tangas stibitzt. Das tat mir natürlich für die Besitzerin leid und ich weiß auch nicht was mein Freund mit dem String angestellt hat, aber diese Nacht hat die Weichen für meine passionierte Vorliebe für Frauenkleidung gestellt. Noch am selben Abend hab ich zum ersten Mal in meinem Leben Frauenwäsche getragen und ich war sofort davon fasziniert wie der String meinen Körper sanft und sinnlich aber doch bestimmt umhüllt. Wie alt ich zu diesem Zeitpunkt genau war, kann ich nicht mehr mit Sicherheit sagen, aber es muss mit 13 oder 14 gewesen sein.
MasterMarc: Du bist ja auch ein SM-ler. Inwiefern spielt das mit dem Fetisch zusammen?
Benni: Im Laufe der Zeit habe ich festgestellt dass es bei mir immer abhängig davon ist, wie ich mich kleide. Wenn ich komplett als Frau gedresst bin dann spielt SM eine eher untergeordnete Rolle, da mag ich mehr das zärtliche und dann darf auch viel gekuschelt werden. Wenn ich nur in Frauenkleidung unterwegs bin, dann mag ich auch oft die eher härtere Gangart, mit Handschellen, Gerte und ordentlicher Züchtigung. Ich bin von Natur aus schon devot und wenn ich dann als Mann solche Kleidung trage dann kommt diese unterwürfige Seite an mir besonders hervor.
Ich muss aber auch dazu sagen, dass mein Einstieg in die weitläufige und faszinierende Welt des BDSM relativ spät begann. Meine ersten Erfahrungen mit Bondage hatte ich mit 23, damals noch etwas dilettantisch wie das wahrscheinlich oft am Anfang ist, aber ich war sofort begeistert davon. Seit dem versuche ich meine Kenntnisse und Erfahrungen ständig weiter auszubauen und es macht mir viel Spass neue Sachen zu probieren.
MasterMarc: Was genau ist für dich denn der Reiz des sich als Frau stylen oder auch schon einfach Damenwäsche zu tragen?
Benni: Was mich daran so reizt ist zum einen das tolle Gefühl beim tragen der Kleidung. Damenwäsche ruft bei mir ganz viele verschiedene Emotionen hervor wenn ich damit bekleidet bin. Ich mag die sinnlichen Schnitte, Stoffe und Muster sehr. Sie geben einem das Gefühl fest eingepackt zu sein, und doch umschmeicheln sie den Körper mit einer ganz besonderen Leichtigkeit. Obwohl es auch sehr schöne und sexy Männerkleidung und Unterwäsche gibt, habe ich bis jetzt diese Empfindungen noch nicht bei solcher erlebt.
Zum anderen finde ich es toll, jederzeit die Rollen tauschen zu können. Wenn ich als Frau verkleidet bin dann bringt das eine ganze Reihe von Veränderungen mit sich. Die Art wie ich gehe, auftrete und allgemein meine gesamte Körpersprache werden dadurch beeinflusst. Ich bin dann natürlich kein komplett anderer Mensch, aber gewisse Verhaltensweisen rücken in den Hintergrund und andere treten stärker hervor. Das geschieht zu einem großen Teil unbewusst und es macht großen Spass diese Seite an mir zu erleben.
MasterMarc: Wie wichtig ist dir diese feminine Seite in deiner Sexualität? Ist das ganze ein Spass den du zwischendurch machst oder ist es etwas dominantes, das für dich fast schon sein muss? Und wie äussert sich dieses Verlangen?
Benni: Als ich damit angefangen habe auch in Wäsche gekleidet Sex zu haben war es oftmals nur ein netter Zusatz, eine kleine aufregende Spielerei. Mit der Zeit hat sich das aber immer mehr zu einem fast konstanten Bestandteil manifestiert. Vereinzelt bin ich auch mal nur komplett Mann, so war es beispielsweise bei manchen Beziehungen der Fall. Manche Freunde konnten damit einfach nichts anfangen, aber das war völlig in Ordnung für mich.
Ich hab die feminine Seite dann etwas eingeschränkt. Es ist also nicht so, dass es ohne nicht funktionieren würde, aber längerfristig wäre es für mich wahrscheinlich nicht akzeptabel. Irgendwann nach einer bestimmten Zeit, kommt in mir das Bedürfnis auf, mich wieder in hübsche Wäsche zu werfen. Das ist meist anfangs noch ein kurzer Gedanke, “man könnte ja mal wieder”, der sich aber leicht verdrängen lässt wenn es nötig ist. Das steigert sich aber immer mehr zu einer richtigen Sehnsucht, endlich wieder das Gefühl zu erleben dass mir bis jetzt keine andere Kleidung verschaffen konnte.
MasterMarc: Das kenne ich von Beziehungen ohne SM. Was in einem steckt wird man nicht los. Das verliebt sein hilft eine Weile darüber hinweg aber in Krisensituationen merkt man, dass einem was fehlt. Suchst du denn auch Cross-Dresser als Sexualpartner oder suchst du die Männlichkeit im Gegenüber?
Benni: Ganz genau, Sexualität ist eben auch nicht alles in einer Partnerschaft, da gibt es noch viele andere Seiten, aber ein wichtiger Teil davon allemal. Und wenn man dauerhaft auf etwas verzichten muss, was in der Persönlichkeit verankert ist, kann es auf Dauer nicht funktionieren.
Als reine Sexualpartner bevorzuge ich beides, mir macht es großen Spass, auch mit anderen Crossdressern aktiv zu werden, da ich nicht nur selbst gerne Wäsche trage sondern auch total gern andere Kerle darin sehe. Für eine Beziehung würde ich jedoch eher einen rein männlichen Part bevorzugen. Leute bei denen sich die Vorlieben mit meinen decken, die also auch gerne crossdressen, sind zum großen Teil ebenfalls eher devot und in den seltensten Fällen dominant, so zumindest meine Erfahrung. Doch ich glaube, für eine Beziehung braucht es ein gesundes Ungleichgewicht in dieser Hinsicht. Wenn beide eher nicht so gern das Ruder in die Hand nehmen, sei es sexuell oder im Alltag, wird das auf Dauer nicht klappen.
MasterMarc: Also du suchst den richtigen Macker, also auch im Leben? Also praktisch jemand, mit dem du das klassische Rollenbild der 50er Jahre leben kannst? Wie soll denn so eine Beziehung in deinen Augen aussehen?
Benni: Tausche das k in Macker gegen ein h und ich stimme dir vollkommen zu. Dann hat es auch nicht diesen 50er Jahre Unterdrückungs-Touch den ich garnicht mag. Bei Macker muss ich auch immer gleich an Prolls denken und es gibt nicht viel was mich weniger anmacht als egozentrische Menschen. Wie gesagt es sollte schon ein gesundes Ungleichgewicht vorhanden sein, so funktioniert es zumindest für mich am besten. Ich hab natürlich meinen eigenen Kopf, eigene Ideen, Träume und Vorstellungen. Doch als Partner brauche ich jemanden der die treibende Kraft ist, an dem ich mich auch in gewissem Maße orientieren kann, der Dinge mit beiden Händen anpackt (mich eingeschlossen 😀 ) und eine Richtung klar aber trotzdem mit Einfühlungsvermögen vorgibt. Das Ziel lasse ich mir gerne vorgeben, sofern es nicht entgegen meiner Fahrtrichtung geht. Ob wir die Autobahn oder doch mal die Landstraße nehmen, darüber möchte ich auch entscheiden dürfen.
So stelle ich mir das im Alltag vor. Was natürlich sexuell in Form von Rollenspielen oder ähnlichem passiert steht auf einem anderen Blatt, da kann sich dieses Verhältnis auch gern mal etwas verschieben.
MasterMarc: Ich kann mir vorstellen, dass gerade in diesem Fetischbereich die Scham bei den Einsteigern recht gross ist. Gerade in der Findungsphase fühlt und denkt man oft in den gegebenen Stereotypen. Dem Ledertyp attestiert man ein grosses Selbstbewusstsein, den Sportsweartyp erkennt man gar nicht, da Sportklamotten alltagstauglich sind, aber der Typ, der seine Damenwäschevorliebe entdeckt, kommt zwar einfacher daran, weil seine Mutter, Frau usw. solche Dinge besitzen, aber die eigene Wäsche muss er sehr gut verstecken. Wie war das bei dir und was kannst du Jungs raten, die diese Vorliebe in sich tragen, sich aber noch nicht wirklich getrauen?
Benni: Das Schamgefühl zu überwinden ist in der Tat sehr schwierig und auch ein langer Prozess. Dass man in den meisten Fällen anfangs die Kleider seiner Begierde verstecken muss, wirkt dem noch zusätzlich entgegen. Bei mir war das nicht anders. Als ich noch bei meiner Familie gewohnt habe, setzte ich alles daran dass meine Vorliebe nicht entdeckt wird und dachte mir besonders gute Verstecke aus. Als ich meine eigene Wohnung hatte war natürlich alles viel entspannter, ich musste mich kaum noch darum kümmern irgendetwas geheim zu halten. Ab diesem Zeitpunkt hat das Ausleben meines Fetischs auch richtig Fahrt aufgenommen.
Das man seine Neigungen so sehr versteckt halten muss, ist bedauerlich. Aber das geht wahrscheinlich ausnahmslos jedem so, da dieser Fetisch in der breiten Öffentlichkeit als besonders abwegig und nicht selten als total pervers angesehen wird. Das wundert mich immer sehr, weil das crossdressen von Frauen, die also Männerkleidung tragen, gesellschaftlich völlig akzeptiert ist. Ich vermute viele Leute denken bei Damenwäscheträgern als erstes an Höschenschnüffler, die sich im Waschkeller mit der Unterwäsche der Nachbarin vergnügen. Aber so hat eben jeder Fetisch mit seinen Vorurteilen zu kämpfen.
Einsteigern die sich auch für Damenwäsche empfehle ich immer, ihren Fetisch trotz aller Bedenken auszuleben, auch wenn das leichter gesagt, als in der Praxis umzusetzen ist. Wenn man nicht in einer Partnerschaft ist, in der man das verheimlichen muss, sollte man auf jeden Fall das machen worauf man Lust hat und sich nicht von gesellschaftlichen Normen, die ja ohnehin eher schwammig auszulegen sind, leiten lassen. Sehr hilfreich ist sicher der Kontakt zu erfahrenen Leuten über diverse Dating und Community-Seiten. Das hat mir sehr geholfen mich damit besser auseinander setzen zu können und Kontakt zu Gleichgesinnten herzustellen.
Wenn man allerdings eine Beziehung führt, muss man abwägen ob man sich dem Partner oder der Partnerin anvertrauen möchte. Nicht in jedem Fall ist das zwingend nötig, jedoch sollte man immer das Risiko eines vorzeitigen Auffliegens und der damit einhergehenden Konsequenzen in Betracht ziehen.
MasterMarc: Ein Austausch ist sicher sehr wichtig. Ist das nur ein Online-Austausch oder gibts auch Fetisch-Gruppen in diesem Bereich? Ich habe selbst noch nie davon gehört, aber ich hab ja auch nie danach gesucht. 🙂 Und was kannst du sonst noch betreffend Kontakt zu anderen DWTs empfehlen?
Benni: Kontaktmöglichkeiten findet man bei Planetromeo sehr viele, dort gibts es verschiedene Gruppen, die den Meinungs- und Gedankenaustausch anregen möchten. Es sind auch einige Gruppen dabei, die gezielt Leute zusammen bringen wollen, zwischen denen die gerne crossdressen und jenen die selbst nichts tragen aber von dem Fetisch angetan sind. Die Gruppe “Nuttenzucht” als Beispiel, was zugegeben erst einmal rabiater klingt als es am Ende wirklich ist, engagiert sich recht aktiv. Dort gibt es ambitionierte Leute die auch speziell regionale Treffen veranstalten.
Ansonsten gibt es noch diverse andere Portale auf denen man Kontakte knüpfen kann. Travesta ist eine ganz gute Anlaufstelle, dort liegt der Fokus verstärkt bei TV und TS. Joyclub ist ebenfalls ein guter Tip, gerade für Paare oder wer sich der Gay-Szene nicht so stark zugehörig fühlt. Dort ist der BDSM Bereich recht gut abgedeckt, aber als Crossdresser findet man ebenfalls viele nette Leute mit den selben Interessen. Im angelsächsischen Raum wäre wohl Fetlife die erste Wahl.
Um mit anderen DWTs in Kontakt zu kommen, sollte man natürlich die allgemeinen Umgangsformen einhalten und auch sonst unterscheidet sich die Kontaktaufnahme nicht grundlegend von anderen Bereichen. Man sollte wirkliches Interesse und Neugier zeigen und nicht redefaul sein. Man bekommt schnell mit, wer wirklich ein nettes Gespräch führen und seinen Horizont erweitern will und wer einfach nur seinem Kopfkino und nie ausgelebten Fantasien freien Lauf lässt. Auch optische Anreize, in Form von Bildern, können den Beginn einer Unterhaltung beflügeln. Die meisten Leute bevorzugen es, wenigstens einen kleinen Eindruck davon zu bekommen, mit wem sie sprechen, mir geht es zumindest so. Das macht so ein Gespräch gleich viel persönlicher und motivierender.
Schlussendlich kann man auch hier das etwas überstrapazierte Sprichwort “Fragen kostet nichts, außer Zeit” hernehmen. Wer nett und freundlich ist, wird in den seltensten Fällen eine unpassende Antwort bekommen.
MasterMarc: Du lebst ja das weibliche aus Gefallen aus. Im Zusammenhang mit SM trifft man aber immer wieder auch Jungs die Damenwäsche wegen des erniedrigenden Aspekts gerne anziehen oder noch lieber haben, wenn es ihnen befohlen wird. Hast du Erfahrungen mit solchen Jungs und was denkst du darüber?
Benni: Feminization und Sissiyfication sind zwei sehr interessante Nebenschauplätze des Crossdressing. Beide Arten sind völlig legitime Varianten im weitläufigen Bereich des BDSM. Beim zwanghaften Rollentausch geht es eher um den Verlust der Männlichkeit und der daraus entstehenden Demütigung und Erniedrigung. Oft wird sich dabei auch noch zusätzlich dem Spanking oder erzwungener Analpenetration bedient, um dieses Empfinden noch zu steigern. Von meiner Perspektive aus funktioniert diese Methode nicht, da ich mich freiwillig und gerne verkleide. Es ist eher so, dass bei mir beide Arten koexistieren, der Damenwäschefetisch ist unabhängig vom SM Part und zeigen ihre jeweilige Wirkung auch getrennt, jedoch mischen sich oft beide Teile miteinander, ein kleines Fetisch-Potpourri sozusagen.
Erfahrungen konnte ich damit bis jetzt noch nicht wirklich sammeln, meine Berührungspunkte bestehen im Grunde nur aus Gesprächen mit Leuten die daran Gefallen finden. Ich erhalte ab und zu Nachrichten in denen ich gebeten werde, jemanden zum Mädchen zu machen oder in Damenwäsche zu kleiden. Bis jetzt hat mich das noch nicht so sehr gereizt, aber wer weiß, vielleicht erziehe ich mir irgendwann einmal selbst meine eigene kleine Sissy.
MasterMarc: Der Damenwäsche-Fetisch ist wohl einer der Fetische, der auch innerhalb der Fetisch-Szene oft auf totale Ablehnung stösst. Hast du auch schon negative Erfahrungen gemacht, wie gehst du damit um und was würdest du dir in diesem Zusammenhang wünschen?
Benni: Von negativen Erfahrungen bleibt man natürlich nicht verschont. Ich muss aber sagen, es hält sich in Grenzen. Bei Leuten die sich regelmäßig in Fetisch-Kreisen bewegen, bekommt man sehr selten abwertende Resonanz, da werden meist die Interessen kurz abgeglichen und falls es nicht passende sollte, dann wird einem das freundlich und respektvoll mitgeteilt. Die richtig unverschämten und niveaulosen Reaktionen bekommt man eher von denen, deren sexueller Horizont ziemlich begrenzt ist, die also noch keine Erfahrungen mit irgendeinem Fetisch erlebt haben. Oftmals sind das Hetero Männer denen dann auch ein beleidigender Spruch ganz leicht über die Lippen geht. Da ich auch im Alltag ab und an mal als DWT und komplett als Frau unterwegs bin, durfte ich mir schon einigen Blödsinn anhören. Aber wie gesagt, der Großteil der Reaktionen ist neutral bis positiv, daher kann ich mich eigentlich nicht wirklich beschweren.
Wenn man sich einem speziellen Hobby, einer Vorliebe, Fetisch oder wie man es auch bezeichnen möchte, widmet, löst man damit immer Kontroversen aus, besonders wenn es mit Sexualität zu tun hat. Aber das ist sicher zum Teil auch das reizvolle daran, Grenzen zu erfahren, sich selbst und andere damit zu fordern.
Jetzt könnte man sich natürlich wünschen, dass alle Menschen neuen und unbekannten Dingen etwas offener gegenübertreten, aber das wäre pure Utopie. Es ist in Ordnung dass es Meinungsverschiedenheiten gibt und es muss auch nicht jeder mögen was ich oder andere Personen so treiben. Jeder sollte seine eigene Meinung haben und diese auch vertreten. Wenn jedoch ein Mensch beleidigend wird und andere Sicht- und Lebensweisen nicht toleriert, dann ist es in meinen Augen einfach kein sympathischer, umgänglicher Mensch. Die gibt es jedoch überall, in jeder Situation, sie begegnen uns leider regelmäßig. Deshalb sehe ich mich nicht unverhältnismäßig abgelehnt oder akzeptiert. Ich kann meine Neigungen ausleben wie ich gerne möchte und das ist ein Privileg was ich sehr zu schätzen gelernt habe. In anderen Regionen der Welt können die Menschen nicht so offen und freizügig ihr Leben gestalten, deshalb bin ich mit der Lage wie sie ist, im Großen und Ganzen zufrieden.
MasterMarc: Hey Benni. Lieben Dank für den Einblick in diese für mich fremde Welt. Es war spannend zu hören, wie du es lebst und was dir dabei wichtig ist. Jedenfalls wünsche ich dir noch sehr viel Spass beim Ausleben deiner Fetische.