Ein Interview mit Brock, ein Pup aus London (Übersetzung: Sleverin).
MasterMarc: Hi Brock. Auf deinem Twitterprofil sieht man dass du ein glückliches Pup bist. Das ist super. Kannst du mit sagen, was für dich bedeutet, ein Pup zu sein?
Was sind die Emotionen die du damit verbindest?
Pup Brock: Danke für die Frage. Beim Pup sein gehts mir nicht nur darum,mich wie ein Tier zu verhalten. Es ist für mich eine Art um frei, verspielt, lustig zu sein, eine andere Art der Lebensfreude. So zu sein wie ich bin und zu fühlen was ich fühle, ohne diese Gefühle verstecken oder schützen zu müssen. Es bedeutet dass ich eine Menge meiner Gedanken, Sorgen und Befürchtungen einfach mal vergessen kann und einfach frei im Moment herumspielen oder einem Dom ehrlich und hingebungsvoll dienen kann. Es heisst, mit jemandem mit sehr viel Vertrauen und Sorge zusammen zu sein, und dieses frei heraus ( und oft überschwänglich ) auszudrücken. Viel darin dreht sich um physische und emotionale Bindung: Zentral bei einem Pup sind kuscheln und physische Intimität! Das ist ein Teil wieso es so viel Spass macht. Das Hundeverhalten kommt schlussendlich auch dazu, es hilft dabei, Stress abzulassen und sich auf den Moment zu konzentrieren. Nimm zum Beispiel das Bellen. Wenn das Sprechen dadurch ersetzt wird, wer braucht sich da noch darum zu kümmern, das Richtige zu sagen? Mach einfach einen fröhlichen Kläffer!
MasterMarc: Scheint als wäre es neben einer Passion auch ein Ventil. Wo siehst du die Unterschiede zwischen der Natur eines Pups und dem Charakter eines Sklaven?
Pup Brock: So wie ich das sehe, sind sie, obwohl beide unterwürfig in Dom/Sub und BDSM Beziehungen sind, eigentlich recht unterschiedlich. Der Fokus des Sklaven liegt normalerweise beim gehorchen und darin, seinen Master zufriedenzustellen. Der eines Pups hingegen liegt beim Spass, und dient seinem Master, indem es ihm Freude bringt, die Laune aufhellt. Ich sehe Pups normalerwiese als unabhängiger, obwohl ich nicht meine dass ein Pup nicht unterwürfig und gehorsam sein soll:
Ich mag es, meine Unabhängigkeit zu nutzen, um meinen Master zum lachen zu bringen, und manchmal heisst das sich ein bisschen lächerlich zu machen, zu blödeln und einfach lustig zu sein, aber Unterwürfigkeit und Gehorsamkeit machen die Erlebnisse mit ihm für mich immer noch bedeutungsvoll. Pups drücken meiner Meinung nach ihre Emotionen mehr aus. Gute oder Schlechte. Und man führt sie deshalb am besten ein bisschen vorsichtiger als einem Sklaven. Genau wie richtige Hunde, wenn menschliche Pups mit Liebe gehandhabt werden, werden sie das mehrmals zurückgeben, und das macht für mich Dom/Sub Beziehungen mit Pups sehr viel intimer und schöner. Glücklichkeit, wie man sagt, ist ein liebendes Pup.
MasterMarc: Wie wichtig ist in deinen Augen Sex für Pup player?
Pup Brock: Gute Frage. Ich denke Sex ist in Grossen und Ganzen ganz sicher wichtig für Pup player. Für mich ist Pup play sexy. Wenn ich mit einem Pup spiele, komme ich ihm sehr nahe, ich connecte mit ihm, und das beinhaltet oftmals einen Haufen Knuddeln, Kuscheln, Lecken, spielhaftes Beissen und vieles mehr. Ich denke das ist sexy, und wenn zwei Pups so miteinander spielen, ist Sex oftmals ein natürlicher und zufriedenstellender Anschluss dieses Spiels.Wenn ich mit meinem Master spiele, biete ich mich ihm an, und das beinhaltet auch meinen Körper, auf einem sehr intimen Level. Sich so mit ihm zu verbinden ist für mich meist immer ein grosser Turn-on, und die Chancen stehen gut das ich da sehr schnell geil werde. Ansonsten gibts da natürlich noch die pure sexyness von der vielen Pupgear, und ich denke ein Pup in voller Ledermontur (also so basismässig Halsband, Harness, Jockstrap) oder in Rubber (Hauteng, glänzend und slick) sind oft ein sehr attraktives und erregendes Bild. So gesagt kann Pup play einfach erotisch sein ohne übermässig sexuell zu wirken, und kann sogar überhaupt nicht sexuell sein, und die meiste Zeit, wenn ich mit andern in der Öffentlichkeit herumspiele, bleibt es genau dabei. Für einige Pups, mich einbegriffen, ist der Punkt, einfach in den im Pup-Modus zu sein, ohne sich über Sex sorgen zu müssen und stattdessen einfach Spass haben zu wollen. Deshalb denke ich dass es sicher auch einen Platz für nichtsexuelles Pup-play gibt.
MasterMarc: Das hört sich an als gäbe es zwischen zwei Pups oft mehr Action als zwischen zwei Subs und es mehr eine zärtliche Art von Sex ist.Also würdest du sagen das der grösste Teil der Pup player eher weniger SM mögen? Und wie bringen Leute die im Grunde des Herzens Pups sind aber es zur gleichen Zeit auch hart mögen, dies in Einklang miteinander?
Pup Brock: Als ein Pup das selbst auf die härtere Gangart steht, würde ich sagen das dass das ganz prima geht! Und ich glaube ebenfalls dass eine Menge Pups SM wirklich mögen oder es zumindest ehrlich ausprobieren wollen. Zumindest die meisten die ich kenne. Pup play ist sehr intim, und SM genauso, und ich denke es ist nicht unbedingt ein grosser Sprung von dem einen zum anderen. Das gilt vor allem wenn man berücksichtigt dass beide Vertrauen und das Erwidern starker Gefühle beinhalten, und mit einem offenen Geost funktionieren. Für Menschen die sich Pup play gegenüber öffnen ist es dann vielleicht auch einfacher, dies für andere sexuelle Praktiken, wie SM ebenso zu tun. was das Pupherz mit der harten Action angeht, so sehe ich beides als Akte der Liebe und Nähe an. SM kann ausserordentlich zärtlich und liebend sein, egal wie hart es von aussen aussehen mag, Einem Pup dass diese Dinge kombinieren will empfehle ich das Vertrauen und die Nähe der Pupseite zu nehmen und sie der SM Seite zu offerieren. Überlasse dich selbst dem Vertrauen und der Offenheit, genauso wie ein Pup es tun würde. Indem du deinen Körper zu einer harten Action wie Impact play ( Paddel etc.) hingibst oder einen als Geschenk annimmst und auf eine intensive Reise mitnimmst, machst du was ein Pup im Grunde des Herzens eigentlich tut: Du verbindest dich mitmit jemandem und bringst euch beiden Freude. Und das macht mindestens genauso viel Spass wie jeder andere Sex.
MasterMarc: Ich kenne viele Master die Pup play Elemente nutzen um ihre Sklaven zu erniedrigen. Aber wenn ich menschliche Pups spielen sehe gibt es das Gefühl der Erniedrigung dort nicht. Wieso denkst du sind Pup play Elemente für Sklaven erniedrigend. Und wie erniedrigst du ein Pup?
Pup Brock: Bevor ich diese Frage beantworte,sage ich lieber das Erniedrigung etwas ist das man bei Pups mit Vorsicht angehen sollte. Wenn ein Pup in seinem Kopf voll in seinem Pup Modus (engl. In head space) drin ist und wirklich daran ist, seinen Partner zu befriedigen und glücklich zu machen, dann kann plötzliche harte Erniedrigung sehr entmutigend auf es wirken. Wenn achtlos getan, kann es sogar das Selbstvertrauen oder Vertrauen in den Partner erschüttern. Was eine Szene oder Session ruinieren kann. Es liegen Welten zwischen dem spielenden Ärgern das bei einem Pup sehr gut funktionieren kann, und den degradierenden Erniedrigung die manchmal Teil einer Hardcore Master/Slave Szene ist. Wenn das Hundeverhalten dazu benutzt wird um das Gefühl der Wertlosigkeit oder Unterlegenheit zu steigern, dann ist es sicherlich erniedrigend und gehört zu einer mehr strafenden oder harten SM Beziehung. Ich denke nicht das es eine gute Idee ist, ein Pup so zu behandeln, ausser du bist absolut sicher dass er es mag, und meiner Erfahrung tun das nur sehr wenige Pups. Wenn Erniedrigung produktiv in einer Session mit einem Pup genutzt werden soll, schlage ich vor, das spielerisch zu integrieren. Integriere es ins Rollenspiel. Mach es wie bei einem richtigen Hund, mit den nötigen Aktionen. Käfigzeit, spielerische Schläge, kreativer Sm,Ermahnungen wie bei einem Hund) und ähnliche Aktionen die ins Rollenspiel reinpassen und das Gefühl der spielerischen Dominanz verstärken von dem ich glaube dass er sehr gut zum Pupmodus passt. Es geht nicht darum wie hart das Pup im Sm geschlagen wird oder wieviel zeit es im Käfig verbringt, es geht um die Gefühle, die diese Erniedrigung oder auch Neck-erniedrigung, kreieren und sie die Situation beeinflussen. Wenn ein Pup bestraft oder erniedrigt werden muss wie harr auch immer, tue es mit Liebe, genauso wie alles andere.
MasterMarc: Was sind andere Dinge, die ein neuer Pup Besitzer respektieren sollte, wenn er mit menschlichen Pups spielen will?
Pup Brock: Ich habe noch nie ein Pup besessen, bin aber bisher von 2 Männern besessen worden, also ist meine Socht aus der Sub-Seite. Ich denke Pups sind normalerweise gutmütig und dienen gerne, und ich würde jedem raten, ihm viele Chancen zu geben, dies zu zeigen. Lass ihn das in einer weise tun in der er gut ist und mag, sodass er auch ein Gefühl seines Beitrags zu etwas neben dem des Leistens hat. Sei vorsichtig mit Bestrafungen und achte auf entmutigte und niedergeschlagene Pups, da dies seine gesamte Beziehung mit dir beeinflussen kann. Anders als Sklaven, die Kontrolle geniessen und brauchen, sind Pups meiner Meinung nach nicht so darauf aus kontrolliert zu werden, sondern mehr darauf geliebt und genossen zu werden, also schau darauf deinem Pup genügend Chancen zu geben wie sehr er dich mag und schätzt, neben Disziplin und Dominanz und wie viel SM ihr auch wollt natürlich, auf einem Level das euch beiden richtig erscheint, aber stell sicher dass genügend Spiel- und Spasselemente drin sind. Männer die sich für Fetischpups interessieren sind oft spielfreudig und liebevoll., also erweitert eure Beziehung darum. Aber ich würde jedem Dominanten denselben Tipp geben wenn er eine Beziehung mit einem Sub beginnen will: lerne ihn kennen, erlaube ihm dich kennenzulernen, findet eine Dynamik die es ihm erlaubt dir zu dienen und und sich dir zu unterwerfen, in einer Art in der ihr beide eure Bedürfnisse befriedigen könnt. Und eine Menge Spass habt!!
MasterMarc: Wie fingst du an, deine Pupseite auszuleben und was ist dein Rat an Boys die daran interessiert sind Pup play auszuprobieren? Was brauchen sie und wie findet man den richtigen Besitzer? Was sind die Gefahren und wie kannst du sie verhindern?
Pup Brock: Meine eigene Pupidentität wuchs ganz natürlich aus dem Service meines jetzigen Masters, der die Idee eines Tages hervorbrachte und mir die grundsätzliche Psychologie des Pupseins beibrachte, und mir dann die Wahl liess für eine Weile frei in diesem Zustand herumzuspielen Ich war sehr schnell drin und bin seitdem ein glücklicher Welpe. Jeder der denkt man könnte es mal ausprobieren, sollte es tun. Pup play ist eine sehr sichere und einfach zu machende Fetischart, durch seine zärtliche, zuneigende und umsorgende Interaktionen. Man braucht auch nicht viel Gear dazu, ein Halsband und eine Leine, je nachdem noch einen Napf oder Hundespielzeug. Der Rest ist reine Kopfsache. Du brauchst nicht einmal einen Handler: 2 Pups können ziemlich einfach miteinander spielen und Spass haben. Es ist ein Vorteil wenn ein junger Pup mit einem erfahreneren Pup spielen kann, aber auch das ist nicht unbedingt notwendig. Geh runter auf den Boden, und mach dich bereit dich blödsinnig ( zuerst, später wird es sich natürlicher anfühlen) zu verhalten, lass Sprache und sorgen verschwinden und spiel eine Weile frei als Hund herum. Es braucht keinen grossen Fähigkeiten um einen Ball zu werfen bzw. zu holen, oder einem den Bauch zu streicheln. Ich kann auch raten sich nicht zu früh Sorgen zu machen, sich einen Handler oder Besitzer zu suchen. BDSM Beziehungen benötigen Hingabe und Einsatz, und sie kommen mit der Zeit, wenn du auf deinen vier Pfoten stehst. Sei vorsichtig bei Männern die sich dir gegenüber zu direkt als Handler oder Mastern zeigen und sehr schnell jemandem das Halsband anlegen und jemanden besitzen wollen: Gute Doms im BDSM nehmen sich ihre Zeit, und gute Subs schauen zuerst auf dich bevor sie sich kopfüber in etwas stürzen. Wenn du dich von einem potentiellen Handler, Besitzer oder Dom in eine Ecke gedrängt oder unter Druck gesetzt fühlst, denke daran dass es der Sub und nicht der Dominante ist, an dem es liegt eine Beziehung anzufangen. Der Sub oder Pup sucht sich seinen Meister aus, nicht umgekehrt. Wenn es dir zu schnell geht, gejt es zu schnell. Mach ne Pause, hol tief Luft, spiel noch ein wenig und schau wie sich die Dinge entwickeln. Du brauchst keinen Owner um als Pup Spass zu haben.
MasterMarc: Vertrauen ist die Grundbasis des BDSM und es braucht Zeit, um diesen aufzubauen. Du hast absolut Recht und natürlich ist Kommunikation genauso wichtig. Aber wenn ich dir so zuhöre frage ich mich, ob du über Hunde oder Katzen redest? 🙂 Übrigens, was denkst du über die anderen Petplaygruppen, wie Ponyplay etc.?
Pup Brock: Ich rede natürlich über Pups! Ich habe keine Erfahrungen mit Kitty play, Pony play oder einer anderen neben Pup play. Pups sind momentan die dominante Gruppe wo ich lebe. Ich habe einen Cat play Freund, aber daneben kenne ich keinen der sich dafür interessiert.
MasterMarc: Wieso denkst du wird der Dog play Fetisch immer wie populärer? Es scheint mir ein bisschen wie ein Hype.
Pup Brock: Ich denke es ist ein einfacher Weg um die kinky Welt zu entdecken. Es lässt dich unterwürfig sein, ohne die strikte Disziplin oder harten Bestrafungen der Master/Slave Szene. Es lässt dich hinein in eine Welt voller Gear wenn du willst, welche sexy aussieht und anfühlt und nicht notwendigerweise Restriktionen oder Schmerz bedeutet. Es ist auch etwas das man ohne jegliche Gear mischen kann. Du kannst alles in Pup play reinmischen, SM oder anderes, und es ist Ok. Es gibt dir spielerische Möglichkeiten die sowohl einfach zu lernen sind und auch einfach zu tun sind, und eine Menge Spass machen. Und es gibt mittlerweile eine ziemliche Community da draussen, also hast du viele Leuze zum austauschen und Erfahrungen sammeln. Als ein Pup musst du dir keine Sorgen um das richtige Verhalten machen, oder die richtige Aktion, oder für etwas das man nicht richtig getan hat bestraft zu werden. Das können für viele Anfänger die Kink spannend finden, denen aber die harten Bilder und Pornos mit Peitschen und solchen Dingen Angst machen, grosse Hürden sein. Pup play ist da einsteigerfreundlicher und spricht sie dadurch an. Es setzt niedrige Barrieren an Neulinge und die Belohnung ist hoch.
MasterMarc: Hast du noch irgendwelches, das du Leuten, sich für Pup play interessieren, aber Zweifel haben und zögern?
Pup Brock: Probiert es einfach! Es wird sich zunächst komisch oder schräg anfühlen, und das ist OK, es ist für die meisten Anfangs so, du benimmst dich schliesslich wie ein Hund. Und du kannst überraschend schnell damit klarkommen und doch wohlfühlen sobald du den Schwung raus hast. Wenn du alleine bist oder mit jemanden dem du vertraust, benimm dich einfach albern und blödle ein wenig rum.Lass ein wenig los und hab Spass. Versuch ein paar Dinge und experimentiere. Versuch verschiedene Belllaute oder jag ein paar Sachen hinterher. Nimm ein paar Dinge ins Maul. Trink aus einer Schüssel ( Rat, schlürfen und schlucken). Nach einer Weile wirst du dich vermutlich schnell in das Ganze reinkommen und du kannst es vor anderen. Dann wird es sogar noch viel mehr Spass machen. Wenn das passiert, sei einfach so überschwänglich und überglücklich wie du willst, weil jedes andere Human Pup, dass du jemals treffen wirst, genau dasselbe tun wird.
MasterMarc: Brock, danke für dieses erste Gespräch über Pet Play. Ich bin sicher wir werden bald wieder darüber reden. Bis bald.
Du kannst Pup Brock auf Recon kontaktieren.