Ein Interview mit dem grossartigen kinky Künstler Drubskin.
MasterMarc: Hallo Drubskin. Du zeichnest nun über 25 Jahre schon erotische Bilder. Warst du wirklcih mit 15 Jahren schon so kinky und was waren deine ersten Schritte in der Fetisch-Welt?
Drubskin: Hallo MasterMarc! Meine ersten Zeichnungen machte ich wirklich schon mit 15, spät abends oder wenn ich wusste, dass ich länger alleine bin. Das waren noch Zeichnungen in mein Skizzenbuch. Als ich bemerkte, dass Männer mich sexuell anmachten, das waren damals die Freunde meines Vater, und ich auch meine Themen für die Zeichnungen entwickelte hatte ich aber noch keinen Sex. Das kam dann erst mit 17, als ich von Zuhause auszog um an der Kunstschule zu studieren. Da habe ich dann all meine Zeichnungen aus dem Block gerissen und hab sie zusammengerollt und in einer Nische versteckt, damit sie niemand findet. Ich war aber immer ein wenig beunruhigt, dass meine Eltern sei finden könnten. So hab ich sei schlussendlich weggeworfen.
Meine ersten Schritte in der kinky Welt waren während meiner Zeit als Frischling auf dem College.
Alles war da neu. Ich war zum ersten Mal weit weg vom behüteten Elternhaus. Ich war ein frühreifes Kind und ich hatte konkrete Vorstellungen was mich anmacht. Meine Jungfräulichkeit verlor ich im Oktober 1991 durch meinen Zimmernachbar im Studentenheim. Er war ungeoutet was natürlich zu vielen heimlichen und stürmischen ficks führte, was mir aber nicht viel ausmachte. Dann mein erster wirklicher Freund hat mich bei sich ans Bett gefesselt, so dass ich mich nicht wehren konnte und hat angefangen mich zu melken. Von da an gings dann los und ich versuchte alles was ich konnte und wollte. Das eigene Kink-Comming-OUt war dann ein Prozess bei dem man Schritt für Schritt weitere Tabus abbaute. In der Situation hatte ich keinen Mentor und war extrem neugierig und angstfrei, so dass ich mich auf ein Inserat eines Typen, der zwar irgendwie sehr prüde war aber er war dennoch irgendwie offen und in meiner Abenteuerlust eröffnete ich ihm meine Bedürfnisse. Ich zeigte ihm sogar mein Skizzenbuch, welches ich während der Collegezeit hatte. Er war es, der mich dazu motiviert hat, meine Zeichnungen ins Internet zu stellen. Den ersten Fetisch den ich bei mir klar entdeckte war mein Fuss-, Socken-, Sneakers- und Boots-Fetish. Als ich das realisiert habe, wurde alles einfacher und es entwickelte sich weiter über Bondage, Rollenspiele, Pissspiele, wirklich grosse anale Geschichten, Peitsche usw. Da gabs fast Nichts, worin ich nicht interessiert war.
MasterMarc: Ich denke jeder von uns hatte während seiner Teenager-Zeit seine Geheimnisse. Und klar war es das schlimmste, hätten es die Eltern erfahren. Dein Fuss-, Sneakers- und Bootfetisch ist wirklcih sehr gut sichtbar in deinen Bildern. Oft werden diese Fetischobjekte ins Zentrum deiner Bilder gestellt oder betont. Es scheint also klar neben deiner Skin- und Punkseite dein wichtigster Fetisch zu sein. Weshalb sind denn für dich Füsse so faszinierend?
Drubskin: Ich entwickelte meine wirkliche Identität in den späten Teenagerjahren und so anfangs Zwanzig. Zuvor waren Füsse wirklich mein Hauptinteresse. Füsse, im Speziellen auch Socken, dann auch die Boots und Sneakers sind immer mit dem Teil des Körpers assoziiert, der wirklich harte Arbeit ausrichtet und das seh ich als Zeichen von Männlichkeit. Es ist auch einer der verletzlichsten Teile unseres Körpers. Ich denke auch die Tatsache, dass man die Füsse meistens bedeckt hat bei mir den Reiz und Fokus darauf geleitet, weil ich sie mir vorstellen musste. Es geht um dieses Zusammenspiel von soft mit hart, zärtlich mit wild, bedeckt und ausgestellt, etc. hat eine grosse erotische Anziehung. Eine weitere Ebene sind dann noch der Schweiss, Schmutz, Tragespuren was schlussendlich den Mensch als ganzes definiert und das ist veränderlich. Es geht mir nicht um das Perverse darin sondern um den Kerl der hart gearbeitet hat und somit seine Schuhe vollgeschwitzt hat. Man kann an den Füssen und Schuhen sehr viel über das Leben des Menschen erfahren, sei es Geschmack, Stil, Klasse, Job und Gewohnheiten. Bevor ich mit jemandem spreche kann ich z.B. schon beurteilen ob der die Stiefel regelmässig trägt oder bloss für den Fetish-Club und das sind für mich zwei unterschiedliche Männer-Typen.
MasterMarc: Die Welt der Punks und Skins haben auch einen grossen Einfluss auf deine Arbeit. Man spürt auch, dass dies eigentlich DEINE Welt ist. Was ist für dich die Essenz des Skin/Punk-Lifestyles?
Drubskin: Ich hatte immer das Gefühl, dass ich nicht wirklich zu einer Gruppe in der Gayszene gehöre und ich fühl mich auch heutzutage noch nicht wirklich total akzeptiert. Ich komme aus einer Arbeiterfamilie. In meiner Jugend wurde mir immer wieder klar gemacht, dass ich nicht mit dem Silberlöffel im Mund geboren wurde und ich sah immer die Unterschiede und Chancen zwischen denen aus einer reichen Familie und mir. Als kreativ veranlagtes Kind war ich froh um meine mich unterstützenden Eltern und ich war wirklich glücklich, dass ich nicht gezwungen wurde, ins Militär zu gehen. Ich war schlussendlich der erste in meiner Familie der eine Hochschule besuchte.
Aber alles was ich hatte und habe musste zuerst hart verdient werden. Es gab nichts umsonst. Ich erarbeitete mir, was ich heute bin. Das war ein richtiger Kampf.
Die Punk- und Skinhead-Subkultur sind wirklich eng mit deren Musik und Mode verbunden. Wenn du da an ein SKA- oder Punkkonzert gehst, fühlst du dich allein schon durch deine Kleidung zugehörig. Die Musik und die Welt gehört dir.
Du gerätst in Zwists oder fällst in Schlammgruben. Du bist einfach Teil des Ganzen. Ich langweile mich über Typen die sich anlassgerecht verkleiden und dabei haben sei gar keinen Bezug zu der Subkultur oder der Musik die da gespielt wird. Es ist bezeichnend dass solche Typen bei mir nicht landen können. Sie sind nicht echt, so folgen einfach Trends.
Ich komme aus der Skin- und Punk-Szene. Das ist meine Welt und ihr Geschack ist, wie ich die Welt sehe. Mein Lehrer für kreatives Schreiben am College sagte mir mal, dass ich über das schreiben soll, was ich auch kenne. Man würde das auch spüren. Dieses Motte habe ich für meine Arbeiten als Zeichner übernommen. Ich fühle mich in dieser Welt mit diesen Motiven viel wohler, als wenn ich an einen grossen und populären Leder-Contest oder Fetisch-Event gehen würde.
MasterMarc: Auf mich wirkt es, als ob dieser Trash-Style der Punk-Welt auch Teil deiner Illustrationen wurden. Ich sage dies mit einer guten Motivation. Aber sogar wenn du einen klinisch-weissen Hintergrund für deine Zeichnungen wählst, so kommt dennoch ein wenig ein schmutziges Gefühl rüber. Wie ist das möglich?
Drubskin: Der weisse Hintergrund bezweckt zwei Dinge. Zum einen hat dieser einen Ursprung in den alten Pinup-Girl-Poster des 2. Weltkrieges. Mein Grossvater hatte solche in seiner Garage und ich fand sie grossartig. Als ich mit meiner Arbeit in meinem Stil begann wollte ich dieses Gefühl, das ich bei den Postern empfand auf meine Arbeit übertragen. Zum anderen will ich dadurch den Fokus auf die Aktion, den Fetisch und den dargestellten sexuellen Akt richten. So kann der Betrachter einen Geschmack meiner Perversionen und meines Humor erfassen. Sollte es ihn nicht erregen, so wird es ihm doch zumindest ein Lächeln auf die Lippen zaubern. Meine Arbeit zeigt im Grunde eine perverse Fröhlichkeit. Für mich ist es wirklich wichtig, dass meine Kunst fröhlich und zugänglich ist.
MasterMarc: Ich hoffe du kannst aber noch perverser sein, als dass man es auf deinen Bildern sieht. 🙂 Wie viel von dir und deinen Erfahrungen steckt in deinen Zeichnungen?
Drubskin: Ich bin sicher dreckiger und wilder als es auf meinen Zeichnungen zu sehen ist. Aber all die dinge die dargestellt sind, gehören sicher zu meinen Vorlieben. 🙂
MasterMarc: Nun hast du mich wirklich neugierig gemacht. Gibt es da Vorstellungen und Phantasien, die du bisher noch nicht gezeichnet hast und wie sehen diese denn aus?
Drubskin: Haha!! Jeder Kerl sollte doch seine Geheimnisse haben. 🙂 Ich bin besessen von der mythologischen Figur des Satyren. Das muss ich wirklich noch erforschen.
Für mich gilt eigentlich, dass alles möglich ist, so lange die Beteiligten es auch mögen. Mir sagte mal jemand, dass es nichts langweiligeres gibt, als die Phantasien und Fetische von anderen.
Es würde für mich aber geil sein, ein festes wöchentliches Treffen zu haben um sexuell und physisch gefoltert zu werden. Die meisten Kerle die ich getroffen habe, hatten entweder nicht die Geduld, die Vorstellung oder Ausdauer um dies zu verwirklichen.
MasterMarc: Ein wöchentliches Treffen? Das hört sich ja mehr nach einer Therapie als nach Folter an. 🙂 Wie würdest du denn deine Kunst beschreiben?
Drubskin: Mein Ziel ist eine reinigende Erfahrung. Wenn es dann mit der Person oder Personen auch wirklich stimmt, dann kann es alles werden. Dann ist es beides zur gleichen Zeit. Ansonsten könnte ich nicht verstehen, weshalb sich Leute bemühen.
Meine Kunst? Das ist ein flüchtiger Einblick in meine Phantasie-Welt, welche eine Kombination aus Erinnerungen, Erfahrungen, Phantasien, Kerlen und Wünschen ist. Es sind meist fröhliche Bilder die einen speziellen Moment einfangen. Das ist eigentlich die Essenz meiner Arbeit, welche eine zeichnerische Darstellung von Sex oder Pin-Ups ist. Es ist wie der Blick durchs Schlüsselloch, bei dem eigentlich Verborgenes plötzlich sichtbar wird. Es ist wie wenn ich die Türe einen Spalt offen lasse, damit man kurz reingucken kann oder vielleicht sogar als Einladung mitzumachen.
MasterMarc: Ich denke du erreichst mit deinen Bildern viel mehr Aufmerksamkeit als nur für einen Augenblick. Viele Leute mögen deine Illustrationen und auch andere Künstler erzählen Gutes über deine Arbeit. Wo können wir eigentlich deine Bilder sehen und wo kaufen?
Drubskin: Zur Zeit erfreu ich mich wirklich einer grossen Nachfrage von Kerlen, die meine Kunst kaufen wollen. Das ist grossartig! Eine grosse Auswahl findet man direkt auf meiner Homepage Drubskin.com. Alle Anfragen von Käufer, Wiederverkäufer über meine Homepage oder per Email beantworte ich persönlich. Ich bin also nur eine Email von jedem entfernt, also kontaktiert mich doch!
Ich hab auch einige Angebote über einen Verkäufer die man sich wirklich leisten kann. Das sind weniger eindeutige Motive die auf T-shirts, Geschirr, Karten usw. gedruckt sidn. Die kann man bei Society6 kaufen: www.society6.com/Drubskin
Ich habe auch eine Facebook-Seite mit meiner Kunst. Da kannst du deinen Arbeitstag ein wenig verschönern. Auch findest du mich auf Twitter. Am Besten du suchst einfach nach Drubskin!
MasterMarc: Hey Drubskin. Es war ein grosses Vergnügen mehr über den Kerl hinter diesen geilen Illustrationen zu erfahren. Ich wünsche dir nur das Beste für die Zukunft und hoffe, dass wir noch viele neue Drubskin-Illustrationen sehen werden, die unsere schmutzigen Phantasien beflügeln.